Fast scheint es so, dass Dichter und Komponisten aller Zeiten mehr die unglückliche als die glückliche Liebe inspiriert hat. In unserem Falle wird die Geliebte einerseits als Engel, dann in der Zurückweisung wieder als Megäre gesehen, ganz der Lust des Barocks für Kontraste folgend.
Vom frühbarocken Komponisten Claudio Monteverdi, der uns mit der Klage der Arianna Lasciate mi morire ein eindrucksvolles Beispiel von Trauer und Wut der verlassenen Frau gegeben hat, über Domenico Gabrielli mit der verzweifelten Frage Perchè mai - Warum nur? spannen wir den Bogen zu einer Entdeckung aus der Venezianischen Bibliothek Marciana von Francesco Gasparini. Hier fragt sich der Geliebte immer wieder, wie es möglich ist, dass all die Furien der Liebe zwar wüten mögen, Ancor voi siete vive, doch die Hoffnung trotzdem bleibt. Und so verweilen wir in der Lagunenstadt und lassen auch Antonio Vivaldi mit zwei Kantaten zu Wort kommen, der uns endlich nach all den Stürmen und all den Ängsten der Liebe, Tremori al braccio, lagrime al ciglio, mit seiner Kantante Amor hai vinto positiv entlässt. Die Cellisten Domenico Gabrielli und Antonio Bononcini runden die barocke Gefühlswelt instrumental mit ihren Kompositionen ab.
Soetkin Elbers - Sopran
Marie Orsini-Rosenberg - Barockcello
Stefano Rocco - Theorbe/ Gitarre
Ulli Nagy - Cembalo/ Orgel/ Leitung
Copyright Concertino Amarilli 2012